Bild: Holger Lang / pixelio.de
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Aus verschiedenen Gründen haben sich vor einigen Jahren viele Gemeinden zu Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlossen, um politisch eigenständig zu bleiben, aber die Kosten der Verwaltung gemeinsam zu tragen. So schloss sich auch Bergen der Verwaltungsgemeinschaft Jägerwald an.

Seit ein paar Jahren versucht die sächsische Staatsregierung, mit meist finanziellen Anregungen, den Zusammenschluss zu Großgemeinden voranzutreiben. Was natürlich wieder einen Demokratieabbau darstellt.

Die Gemeinde Bergen hatte sich vor ca. 2 Jahren, nach dem die Landesregierung das Angebot zum freiwilligen Zusammenschluss von Gemeinden zu Sprache brachte, für einen Zusammenschluss mit der Stadt Falkenstein entschlossen. Die Abstimmung im Gemeinderat erfolgte nach einer Abwägung der Vor- und Nachteile einstimmig  einstimmig für einen Zusammenschluss mit Falkenstein. Ein wichtiger Beweggrund war der Vertrauensverlust im Verwaltungsverband. Auch ein Zusammenschluss zu einer Einheitsgemeinde  mit Theuma, Tirpersdorf und Werda wurde geprüft.

Als Reaktion des Gemeinderatsbeschlusses entstand eine Bürgerbewegung, um einen Zusammenschluss mit Falkenstein zu verhindern. Trotz des Engagements der Landesregierung für die Bildung von Einheitsgemeinden, sprachen sich auch das Landesministerium des Inneren und das Landratsamt gegen einen Zusammenschluss aus. Dagegen hat der Gemeinderat Einspruch erhoben und will auch wenn nötig vor Gericht ziehen.

Da sich die Verwaltungen und politischen Gremien nicht einigen können, beschloss der Gemeinderat, einen Bürgerentscheid durchzuführen. Vielleicht hätte man dieses gleich am Anfang tun sollen, weil solch eine wichtige Entscheidung sollte nicht von Gemeinderäten entschieden werden.  Allen BewohnerInnen der Gemeinde Bergen sollte die Möglichkeit gegeben werden über dieses wichtige Thema mit zu entscheiden.

Verwaltungsgemeinschaften sollten sich nicht durch Geld oder Druck zu Einheitsgemeinden oder zu einem Anschluss an Städte drängen lassen. Den Gemeinden muss genug Zeit und Handlungsspielraum gelassen werden um über ein Für und Wieder mit den Bürgern diskutieren und entscheiden zu können. Die Konzentration von Verwaltungsbereichen bedeutet nicht nur Einsparungen, sondern auch schlechtere Erreichbarkeit für den Bürger und den Verlust von kommunalen Mandatsträgern. Bergen hätte nach der Fusion keine eigenen Entscheidungsbefugnisse mehr und wäre nur mit wenigen Abgeordneten im Stadtrat von Falkenstein vertreten, somit ein Abbau von Mitentscheidungsmöglichkeiten.

Entscheiden sich die Bürgerinnen und Bürger für einen Zusammenschluss mit Falkenstein, sollte auf ein Mitspracherecht durch Ortschaftsräte und Ortschaftsverfassung geachtet werden, damit die BürgerInnen die Möglichkeit bekommen, die Entwicklung ihres Dorfes mit zu bestimmen.

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