Viel zu oft werden Kinder und Jugendliche von den Regierungsparteien übersehen. Dies wird neben der ständigen Privatisierung des öffentlichen Raumes auch in den vielen Kürzungen der Jugendhilfe deutlich. Immer wenn ein Haushalt konsolidiert werden muss, ist der Bereich der Kinder- und Jugendarbeit einer der ersten, bei dem der Rotstift angesetzt wird.

In diesem Bereich macht auch der Vogtlandkreis keine Ausnahme. So beschloss der Kreistag mit der Mehrheit von CDU und SPD vor der Sommerpause eine Kürzung der Förderung der freien Träger im Jugend- und Sozialbereich auf das Niveau von 2013. Als Resultat auf diese unsoziale Entscheidung haben viele Träger im Vogtland die Kündigung durch den Landkreis erhalten, um so den Weg für neue Verhandlungen und Einsparungen möglich zu machen. Viele der Träger werden diese Kürzung nicht verkraften und müssten ihre Arbeit vermutlich einstellen. Noch schlimmer die Koalition von CDU und SPD auf Kreisebene riskiert eine Insolvenz der Vereine und bestraft somit die ehrenamtlichen Vorstände, welche genau wie ihre Mitglieder und Angestellten über Jahre hinweg eine sehr gute Arbeit geleistet haben. Die Kommunen können auf Grund einer immer weiter steigenden Kreisumlage keine weiteren Angebote bezahlen und müssen so mehr oder weniger zusehen, wie die Jugendarbeit vor ihrer Tür ausstirbt. MdL Janina Pfau hatte von Anfang an gewarnt, dass die Träger keine Kürzungen mehr ertragen können, wenn sie weiterhin ihr Aufgaben ordentlich erfüllen sollen.

Bei einer Demonstration der Jugendhilfeträger vor der Kreistagssitzung im September 2015 zeigte der neue Landrat keine Gnade. Man müsse sparen, dazu müssten nun einmal alle Bereiche auf den Prüfstand, auch die Jugendhilfe. Dabei scheint er allerdings zu übersehen, dass jeder Cent, welcher heute in der sozialen Arbeit gespart wird, in einigen Jahren doppelt bis dreifach wieder ausgegeben werden muss um die entstandenen Schäden zu beseitigen. Dies führt bei einer sich stetig verschlimmernden Finanzlage der Kommunen zu erheblichen Problemen in der Zukunft.

Die Landesregierung muss die Kreise und Kommunen mit mehr finanziellen Mitteln ausstatten, um auch Kindern und Jugendlichen eigene Räume und Helfer zur Verfügung stellen zu können. Kinder und Jugendliche benötigen ein Umfeld abseits von Kosten- und Konsumzwang um sich treffen, betätigen und entwickeln zu können.

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